Cloud Com­pu­ting hat sich in den letz­ten Jah­ren als unver­zicht­ba­res Instru­ment für Unter­neh­men eta­bliert, die auf Fle­xi­bi­li­tät, Ska­lier­bar­keit und Inno­va­ti­on set­zen. Doch mit den Vor­tei­len der Cloud geht auch eine Her­aus­for­de­rung ein­her: die Kon­trol­le und Opti­mie­rung der Kos­ten. Cloud Finan­cial Manage­ment (CFM) ist der Schlüs­sel, um die Cloud-Nut­zung wirt­schaft­lich sinn­voll zu gestal­ten. In die­sem Blog­bei­trag wer­fen wir einen Blick auf die ope­ra­ti­ve Umset­zung von CFM und wie Unter­neh­men es schaf­fen kön­nen, ihre Cloud-Kos­ten zu kon­trol­lie­ren und zu opti­mie­ren.

1. Was ist Cloud Financial Management?

Cloud Finan­cial Manage­ment, oft auch als Fin­Ops bezeich­net, ist der Pro­zess der Steue­rung und Opti­mie­rung der Aus­ga­ben in der Cloud. Es geht dar­um, die finan­zi­el­le Ver­ant­wor­tung für Cloud-Kos­ten im gesam­ten Unter­neh­men zu ver­tei­len und sicher­zu­stel­len, dass die Cloud-Res­sour­cen effek­tiv und effi­zi­ent genutzt wer­den. Die ope­ra­ti­ve Umset­zung von CFM umfasst eine Rei­he von Schrit­ten und Best Prac­ti­ces, die sicher­stel­len, dass Unter­neh­men das Bes­te aus ihrer Cloud-Inves­ti­ti­on her­aus­ho­len.

 

Cloud - einfach wunderbar! Nicht immer, denn ohne Überwachung der Nutzung gelangt man schnell in einen Kostenstrudel.

2. Die Grund­la­gen der ope­ra­ti­ven Umset­zung

Die ope­ra­ti­ve Umset­zung von Cloud Finan­cial Manage­ment ist ein kon­ti­nu­ier­li­cher Pro­zess, der meh­re­re Schrit­te umfasst:

a. Kostenüberwachung und ‑analyse

Der ers­te Schritt in der ope­ra­ti­ven Umset­zung von CFM ist die kon­ti­nu­ier­li­che Über­wa­chung und Ana­ly­se der Cloud-Kos­ten. Hier­bei soll­ten Unter­neh­men fol­gen­de Punk­te beach­ten:

  • Nut­zung von Cloud-Kos­ten­ma­nage­ment-Tools: Cloud-Anbie­ter wie AWS, Azu­re und Goog­le Cloud bie­ten nati­ve Tools zur Kos­ten­über­wa­chung an. Die­se Tools bie­ten eine Über­sicht über die Kos­ten und Nut­zungs­mus­ter, die zur Iden­ti­fi­ka­ti­on von Opti­mie­rungs­po­ten­tia­len genutzt wer­den kön­nen.
  • Tag­ging von Res­sour­cen: Das Tag­ging von Cloud-Res­sour­cen ist ent­schei­dend, um Kos­ten den rich­ti­gen Pro­jek­ten, Abtei­lun­gen oder Teams zuord­nen zu kön­nen. Eine kon­sis­ten­te Tag­ging-Stra­te­gie erleich­tert die Kos­ten­ana­ly­se und hilft, Ein­spar­po­ten­zia­le zu iden­ti­fi­zie­ren.
  • Regel­mä­ßi­ge Kos­ten­be­rich­te: Die Ein­rich­tung auto­ma­ti­sier­ter Kos­ten­be­rich­te ermög­licht es den Ver­ant­wort­li­chen, jeder­zeit einen Über­blick über die aktu­el­len Aus­ga­ben zu behal­ten und zeit­nah auf Kos­ten­stei­ge­run­gen zu reagie­ren.

b. Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung

Nach der Ana­ly­se folgt die Opti­mie­rung. Hier eini­ge ope­ra­ti­ve Maß­nah­men, die Unter­neh­men umset­zen kön­nen:

  • Right­si­zing von Res­sour­cen: Häu­fig wer­den Cloud-Res­sour­cen über­di­men­sio­niert bereit­ge­stellt. Durch regel­mä­ßi­ge Ana­ly­se der Aus­las­tung kön­nen Res­sour­cen ange­passt (right­si­zed) wer­den, um unnö­ti­ge Kos­ten zu ver­mei­den.
  • Nut­zung von Reser­ved Ins­tances und Spot-Instan­zen: Für vor­her­seh­ba­re Workloads kön­nen Reser­ved Ins­tances erheb­li­che Kos­ten­ein­spa­run­gen bie­ten. Spot-Instan­zen bie­ten für nicht-kri­ti­sche Workloads eine kos­ten­güns­ti­ge Alter­na­ti­ve, wenn Unter­neh­men bereit sind, kurz­fris­ti­ge Unter­bre­chun­gen in Kauf zu neh­men.
  • Abschal­tung nicht genutz­ter Res­sour­cen: Cloud-Umge­bun­gen nei­gen dazu, über die Zeit “zu wach­sen”. Nicht genutz­te Res­sour­cen wie alte Daten­ban­ken, nicht benö­tig­te VMs oder ver­al­te­te Back­ups soll­ten regel­mä­ßig iden­ti­fi­ziert und ent­fernt wer­den.

c. Budgetierung und Kostenkontrolle

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt der ope­ra­ti­ven Umset­zung ist die Eta­blie­rung von Bud­gets und die kon­ti­nu­ier­li­che Kon­trol­le der Kos­ten:

  • Bud­ge­tie­rung auf Abtei­lungs- oder Pro­jekt­ebe­ne: Durch die Ein­rich­tung von Bud­gets auf gra­nu­la­rer Ebe­ne kön­nen Teams die Kos­ten bes­ser im Blick behal­ten und Maß­nah­men ergrei­fen, bevor es zu Über­schrei­tun­gen kommt.
  • Aler­ting und Benach­rich­ti­gun­gen: Die Ein­rich­tung von Warn­mel­dun­gen bei Bud­get­über­schrei­tun­gen oder unge­wöhn­lich hohen Aus­ga­ben kann hel­fen, früh­zei­tig Gegen­maß­nah­men zu ergrei­fen.
  • Fore­cas­ting und Sze­na­ri­en-Ana­ly­se: Regel­mä­ßi­ge Pro­gno­sen der zukünf­ti­gen Cloud-Kos­ten basie­rend auf aktu­el­len Nut­zungs­mus­tern hel­fen dabei, lang­fris­ti­ge finan­zi­el­le Pla­nun­gen zu erstel­len und Über­ra­schun­gen zu ver­mei­den.

3. Kultur und Zusammenarbeit fördern

Cloud Finan­cial Manage­ment ist mehr als nur eine tech­ni­sche Dis­zi­plin; es erfor­dert auch eine ent­spre­chen­de Kul­tur und Zusam­men­ar­beit im Unter­neh­men:

  • Schu­lung und Sen­si­bi­li­sie­rung: Mit­ar­bei­ter soll­ten regel­mä­ßig über die Wich­tig­keit von CFM geschult wer­den, damit sie die Aus­wir­kun­gen ihres Han­delns auf die Cloud-Kos­ten ver­ste­hen.
  • Trans­pa­renz und Ver­ant­wort­lich­keit: Eine trans­pa­ren­te Dar­stel­lung der Kos­ten und die Zuwei­sung von Ver­ant­wort­lich­kei­ten för­dern die Kos­ten­dis­zi­plin. Teams soll­ten regel­mä­ßig Ein­bli­cke in ihre Aus­ga­ben erhal­ten und für deren Opti­mie­rung ver­ant­wort­lich sein.
  • Cross-funk­tio­na­le Teams: Fin­Ops erfor­dert die enge Zusam­men­ar­beit zwi­schen IT, Finan­ce und den Fach­ab­tei­lun­gen. Cross-funk­tio­na­le Teams för­dern den Aus­tausch und die gemein­sa­me Ver­ant­wor­tung für die Cloud-Kos­ten.

4. Tools und Technologien

Für eine erfolg­rei­che ope­ra­ti­ve Umset­zung von Cloud Finan­cial Manage­ment ste­hen zahl­rei­che Tools zur Ver­fü­gung:

  • Nati­ve Cloud-Tools: AWS Cost Explo­rer, Azu­re Cost Manage­ment und Goog­le Cloud Bil­ling sind nur eini­ge der nati­ven Tools, die Unter­neh­men nut­zen kön­nen, um ihre Cloud-Kos­ten zu ver­wal­ten.
  • Dritt­an­bie­ter-Lösun­gen: Platt­for­men wie Clou­da­bili­ty, Cloud­He­alth oder Spot by Net­App bie­ten zusätz­li­che Funk­tio­nen und Fle­xi­bi­li­tät, um die Cloud-Kos­ten zu opti­mie­ren.
  • Auto­ma­ti­sie­rung und Scrip­ting: Die Auto­ma­ti­sie­rung von Rou­ti­ne­auf­ga­ben wie das Abschal­ten unge­nutz­ter Res­sour­cen oder die Anpas­sung von Instanz­grö­ßen kann erheb­li­che Ein­spa­run­gen ermög­li­chen.

Fazit

Cloud Finan­cial Manage­ment ist ein essen­zi­el­ler Bestand­teil jeder Cloud-Stra­te­gie und erfor­dert eine kon­ti­nu­ier­li­che ope­ra­ti­ve Umset­zung. Durch die Kom­bi­na­ti­on aus Über­wa­chung, Opti­mie­rung, Bud­ge­tie­rung und einer ent­spre­chen­den Unter­neh­mens­kul­tur kön­nen Unter­neh­men ihre Cloud-Kos­ten unter Kon­trol­le hal­ten und gleich­zei­tig den maxi­ma­len Nut­zen aus ihren Cloud-Inves­ti­tio­nen zie­hen. Die ope­ra­ti­ve Umset­zung von CFM ist kein ein­ma­li­ges Pro­jekt, son­dern ein fort­lau­fen­der Pro­zess, der stän­dig ange­passt und opti­miert wer­den muss.

Mit den rich­ti­gen Tools, einer kla­ren Stra­te­gie und einer Kul­tur der Kos­ten­dis­zi­plin kön­nen Unter­neh­men die Vor­tei­le der Cloud voll aus­schöp­fen, ohne dass die Kos­ten aus dem Ruder lau­fen.