IT Financial Management: Einführung, Vor- und Nachteile von Charge- und Showback

In der Welt des IT Finan­cial Manage­ments sind Char­ge­back und Show­back zwei gän­gi­ge Metho­den, um IT-Kos­ten inner­halb eines Unter­neh­mens trans­pa­rent zu machen und zu ver­tei­len. Wäh­rend sich bei­de Ansät­ze dar­auf kon­zen­trie­ren, die IT-Aus­ga­ben bestimm­ten Abtei­lun­gen oder Geschäfts­ein­hei­ten zuzu­ord­nen, unter­schei­den sie sich in der Art und Wei­se, wie die­se Kos­ten wei­ter­ver­rech­net wer­den. In die­sem Blog­bei­trag wer­den wir den Unter­schied zwi­schen Char­ge­back und Show­back kurz erläu­tern und uns dann auf die ope­ra­ti­ve Ein­füh­rung bei­der Metho­den kon­zen­trie­ren. Dabei beleuch­ten wir die Vor- und Nach­tei­le jeder Metho­de und stel­len den stra­te­gi­schen Mehr­wert her­aus.

Der Unterschied zwischen Chargeback und Showback

  • Char­ge­back: Beim Char­ge­back wer­den die IT-Kos­ten, die eine Abtei­lung ver­ur­sacht, direkt an die­se wei­ter­ver­rech­net. Jede Abtei­lung erhält also eine Rech­nung für die Nut­zung der IT-Res­sour­cen und wird dafür finan­zi­ell zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen. Die­se Metho­de schafft eine direk­te Ver­bin­dung zwi­schen der IT-Nut­zung und den Bud­get­ver­ant­wort­li­chen der ein­zel­nen Abtei­lun­gen.

  • Show­back: Show­back ist ähn­lich, jedoch ohne direk­te Ver­rech­nung. Die IT-Kos­ten wer­den den Abtei­lun­gen nur zur Ansicht bereit­ge­stellt, ohne dass sie die­se bezah­len müs­sen. Es geht um die Trans­pa­renz der IT-Aus­ga­ben, aber ohne eine finan­zi­el­le Belas­tung für die Abtei­lun­gen.

Operative Einführung von Chargeback und Showback

1. Implementierung von Chargeback

Die Ein­füh­rung des Char­ge­back-Modells erfor­dert eine sorg­fäl­ti­ge Pla­nung und eine kla­re Struk­tur, um sicher­zu­stel­len, dass die IT-Kos­ten kor­rekt zuge­ord­net und fair berech­net wer­den.

Schrit­te zur Ein­füh­rung:

  • Kos­ten­trans­pa­renz schaf­fen: Bevor Char­ge­back ein­ge­führt wird, ist es ent­schei­dend, dass alle IT-Kos­ten klar defi­niert und kate­go­ri­siert wer­den. Die IT-Abtei­lung muss in der Lage sein, detail­lier­te Berich­te über den Ver­brauch von IT-Res­sour­cen zu erstel­len, die auf bestimm­te Abtei­lun­gen oder Geschäfts­ein­hei­ten zurück­ge­führt wer­den kön­nen.

  • Kos­ten­zu­wei­sung fest­le­gen: Es muss ein gerech­tes Ver­fah­ren ent­wi­ckelt wer­den, um die IT-Kos­ten den Abtei­lun­gen zuzu­ord­nen. Hier­bei kön­nen ver­schie­de­ne Model­le genutzt wer­den, wie z.B. pro Nut­zer, pro Ser­ver, pro Spei­cher oder pro Trans­ak­ti­on, je nach­dem, wel­che IT-Res­sour­cen in den ver­schie­de­nen Geschäfts­be­rei­chen genutzt wer­den.

  • Auto­ma­ti­sie­rung der Kos­ten­ab­rech­nung: Moder­ne IT-Finan­cial-Manage­ment-Tools kön­nen die Kos­ten­ab­rech­nung auto­ma­ti­sie­ren und die Rech­nungs­er­stel­lung ver­ein­fa­chen. Dies redu­ziert Feh­ler und sorgt für eine trans­pa­ren­te und nach­voll­zieh­ba­re Abrech­nung.

  • Schu­lun­gen und Kom­mu­ni­ka­ti­on: Die Abtei­lun­gen müs­sen ver­ste­hen, war­um sie für IT-Kos­ten auf­kom­men müs­sen und wie die­se berech­net wer­den. Dies erfor­dert Schu­lun­gen und eine kla­re Kom­mu­ni­ka­ti­on, um Wider­stän­de zu mini­mie­ren und Akzep­tanz zu schaf­fen.

Vor­tei­le des Char­ge­back-Ansat­zes:

  • Bud­get­ver­ant­wor­tung: Jede Abtei­lung wird finan­zi­ell für ihren IT-Ver­brauch ver­ant­wort­lich gemacht, was zu einer dis­zi­pli­nier­te­ren Nut­zung der IT-Res­sour­cen füh­ren kann.
  • Kos­ten­ef­fi­zi­enz: Char­ge­back för­dert die Kos­ten­op­ti­mie­rung, da Abtei­lun­gen eher dazu nei­gen, ihre IT-Res­sour­cen nur dann zu nut­zen, wenn es not­wen­dig ist, um Kos­ten zu sen­ken.
  • Trans­pa­renz: Die IT-Kos­ten wer­den voll­stän­dig trans­pa­rent und Abtei­lun­gen kön­nen genau sehen, wie viel sie für IT-Diens­te aus­ge­ben.

Nach­tei­le des Char­ge­back-Ansat­zes:

  • Wider­stän­de der Abtei­lun­gen: Die direk­te Ver­rech­nung der IT-Kos­ten kann zu Wider­stän­den füh­ren, ins­be­son­de­re wenn Abtei­lun­gen das Gefühl haben, dass sie zu hohe Kos­ten tra­gen müs­sen.
  • Kom­ple­xi­tät: Die Imple­men­tie­rung von Char­ge­back erfor­dert kom­ple­xe Sys­te­me zur Nach­ver­fol­gung und Ver­rech­nung von IT-Kos­ten. Dies kann zusätz­li­che Inves­ti­tio­nen in IT-Finanz­sys­te­me erfor­dern.
IT kostet Geld! Pauschale Verrechnung führt zu keinem Kostenbewusstsein - hier kommen Charge- bzw. Showback ins Spiel

2. Implementierung von Showback

Show­back ist eine weni­ger inva­si­ve Metho­de und lässt sich ein­fa­cher ein­füh­ren als Char­ge­back, da kei­ne tat­säch­li­che finan­zi­el­le Ver­rech­nung statt­fin­det.

Schrit­te zur Ein­füh­rung:

  • Trans­pa­renz der IT-Kos­ten eta­blie­ren: Wie beim Char­ge­back müs­sen die IT-Kos­ten klar kate­go­ri­siert und den Abtei­lun­gen zuge­ord­net wer­den. Show­back erfor­dert eben­falls detail­lier­te Berich­te über den IT-Ver­brauch.

  • Bericht­erstat­tung und Kom­mu­ni­ka­ti­on: Die Abtei­lun­gen erhal­ten regel­mä­ßig Berich­te über ihre IT-Kos­ten. Hier­bei ist es wich­tig, die Kos­ten nach­voll­zieh­bar dar­zu­stel­len, sodass die Abtei­lun­gen die Zusam­men­hän­ge zwi­schen IT-Ver­brauch und Kos­ten ver­ste­hen.

  • Kein finan­zi­el­ler Druck: Da die Abtei­lun­gen nicht für die Kos­ten auf­kom­men müs­sen, kann Show­back ohne gro­ßen Wider­stand ein­ge­führt wer­den. Es dient vor allem der Sen­si­bi­li­sie­rung für den IT-Ver­brauch.

Vor­tei­le des Show­back-Ansat­zes:

  • Ein­fa­che­re Imple­men­tie­rung: Show­back erfor­dert kei­ne kom­ple­xen Abrech­nungs­sys­te­me, da kei­ne tat­säch­li­che Ver­rech­nung der Kos­ten statt­fin­det.
  • Erhöh­te Trans­pa­renz: Show­back erhöht die Trans­pa­renz der IT-Aus­ga­ben, was Abtei­lun­gen dazu ermu­ti­gen kann, ihre IT-Res­sour­cen effi­zi­en­ter zu nut­zen, ohne dass sofor­ti­ge finan­zi­el­le Kon­se­quen­zen ent­ste­hen.
  • Bes­se­res Kos­ten­be­wusst­sein: Es hilft, ein Kos­ten­be­wusst­sein bei den Abtei­lun­gen zu schaf­fen, indem sie sehen, wie viel sie für IT-Res­sour­cen aus­ge­ben, ohne finan­zi­ell belas­tet zu wer­den.

Nach­tei­le des Show­back-Ansat­zes:

  • Kein direk­ter Anreiz zur Kos­ten­sen­kung: Da kei­ne direk­te finan­zi­el­le Belas­tung für die Abtei­lun­gen besteht, besteht mög­li­cher­wei­se weni­ger Druck, IT-Kos­ten aktiv zu sen­ken.
  • Gerin­ge­re Dis­zi­pli­nie­rung der Res­sour­cen­nut­zung: Abtei­lun­gen könn­ten wei­ter­hin inef­fi­zi­ent IT-Res­sour­cen nut­zen, da sie kei­ne direk­ten Kos­ten dafür tra­gen müs­sen.

Strategische Vorteile von Chargeback und Showback

Char­ge­back bie­tet einen kla­ren stra­te­gi­schen Vor­teil für Unter­neh­men, die Kos­ten­kon­trol­le und Effi­zi­enz prio­ri­sie­ren. Durch die direk­te Ver­rech­nung wer­den Abtei­lun­gen gezwun­gen, ihre IT-Nut­zung zu hin­ter­fra­gen und Opti­mie­rungs­po­ten­zia­le zu suchen. Dies führt lang­fris­tig zu einer dis­zi­pli­nier­te­ren Res­sour­cen­nut­zung und kann IT-Kos­ten ins­ge­samt redu­zie­ren. Für CIOs und Finanz­lei­ter bie­tet Char­ge­back zudem die Mög­lich­keit, IT-Aus­ga­ben gezielt zu steu­ern und Bud­gets effek­ti­ver zu ver­wal­ten.

Show­back hin­ge­gen eig­net sich gut für Unter­neh­men, die eine sanf­te­re Ein­füh­rung von IT-Kos­ten­kon­troll­me­cha­nis­men anstre­ben. Es schafft Trans­pa­renz und Sen­si­bi­li­sie­rung, ohne sofort finan­zi­el­len Druck aus­zu­üben. Stra­te­gisch gese­hen ist Show­back eine her­vor­ra­gen­de Metho­de, um Abtei­lun­gen auf den tat­säch­li­chen IT-Ver­brauch auf­merk­sam zu machen und das Bewusst­sein für IT-Kos­ten zu schär­fen, bevor poten­zi­ell in Char­ge­back über­ge­gan­gen wird.

Fazit

Char­ge­back und Show­back sind zwei nütz­li­che Metho­den im IT Finan­cial Manage­ment, die auf unter­schied­li­che Wei­se dazu bei­tra­gen, IT-Kos­ten trans­pa­rent zu machen und zu steu­ern. Wäh­rend Char­ge­back durch direk­te Ver­rech­nung mehr Ver­ant­wor­tung und Kos­ten­ef­fi­zi­enz för­dert, bie­tet Show­back eine sanf­te Ein­füh­rung in die IT-Kos­ten­kon­trol­le. Bei­de Ansät­ze haben ihre Vor- und Nach­tei­le, und die Wahl der Metho­de soll­te auf den spe­zi­fi­schen Anfor­de­run­gen und der Stra­te­gie des Unter­neh­mens basie­ren. Eine kla­re Kos­ten­kon­trol­le und ‑opti­mie­rung trägt letzt­lich zu einer effi­zi­en­te­ren Nut­zung von IT-Res­sour­cen bei und stärkt die finan­zi­el­le Sta­bi­li­tät des Unter­neh­mens.