Warum Tagging wichtig ist

Tag­ging bezeich­net die Kenn­zeich­nung von IT-Res­sour­cen durch Meta­da­ten, um sie leich­ter zu iden­ti­fi­zie­ren, zu orga­ni­sie­ren und zu ver­wal­ten. In der Cloud wird Tag­ging häu­fig genutzt, um Kos­ten­stel­len, Teams, Anwen­dun­gen oder Umge­bun­gen (z. B. Ent­wick­lung, Test, Pro­duk­ti­on) zuzu­ord­nen.

Doch auch in einer On-Prem-Umge­bung gibt es eine Viel­zahl von IT-Objek­ten wie Ser­ver, Netz­wer­ke, Spei­cher­lös­un­gen und Anwen­dun­gen, die eine ähn­li­che Ver­wal­tung erfor­dern. Die Fra­ge ist: Kann Tag­ging On-Prem ver­gleich­ba­re Vor­tei­le bie­ten wie in der Cloud? Die Ant­wort lau­tet: Ja – mit der rich­ti­gen Stra­te­gie.

Tagging in der Cloud: Ein Überblick

Definition und Einsatz

In Cloud-Umge­bun­gen wie AWS, Azu­re oder Goog­le Cloud wer­den Tags ein­ge­setzt, um:

  • Kos­ten­stel­len zuzu­wei­sen,
  • Workloads zu iden­ti­fi­zie­ren,
  • Com­pli­ance sicher­zu­stel­len,
  • Res­sour­cen für Auto­ma­ti­sie­run­gen oder Moni­to­ring zu grup­pie­ren.

Ein typi­sches Bei­spiel:
Ein vir­tu­el­ler Ser­ver kann mit Tags wie Team:Marketing, Environment:Production und Application:CRM ver­se­hen wer­den. Dies erleich­tert sowohl die Kos­ten­kon­trol­le als auch die tech­ni­sche Admi­nis­tra­ti­on.

Vorteile des Cloud-Taggings

  • Trans­pa­renz: Genaue Zuwei­sung von Kos­ten und Ver­ant­wort­lich­kei­ten.
  • Fle­xi­bi­li­tät: Schnel­le Anpas­sung von Res­sour­cen durch auto­ma­ti­sier­te Regeln basie­rend auf Tags.
  • Ska­lier­bar­keit: Effi­zien­te Ver­wal­tung auch bei tau­sen­den Res­sour­cen.

Tagging in On-Prem-Umgebungen

Herausforderungen ohne Tagging

In klas­si­schen On-Prem-Umge­bun­gen erfolgt die Ver­wal­tung von IT-Objek­ten oft manu­ell oder über indi­vi­du­el­le Pro­zes­se. Ohne ein ein­heit­li­ches Sys­tem fehlt:

  • eine kla­re Zuord­nung von Res­sour­cen zu Teams oder Pro­jek­ten,
  • die Mög­lich­keit, Kos­ten gra­nu­lar zu ana­ly­sie­ren,
  • eine ein­fa­che Inte­gra­ti­on mit IT-Manage­ment-Tools.

Tagging für On-Prem: Wie funktioniert es?

On-Prem-Tag­ging bedeu­tet, IT-Objek­te (z. B. Ser­ver, Daten­ban­ken oder Netz­wer­ke) mit spe­zi­fi­schen Attri­bu­ten zu ver­se­hen. Dies kann über fol­gen­de Metho­den umge­setzt wer­den:

  1. Inte­gra­ti­on in die CMDB: In Tools wie Ser­viceNow oder BMC Helix kön­nen Tags als zusätz­li­che Attri­bu­te ein­ge­fügt wer­den.
  2. Direk­te Kenn­zeich­nung in Manage­ment-Sys­te­men: Hyper­vi­so­ren wie VMware vSphe­re oder Sto­rage-Sys­te­me bie­ten oft nati­ve Tag­ging-Funk­tio­nen.
  3. Manu­el­le Zuord­nung: In klei­ne­ren Umge­bun­gen kön­nen Excel-Lis­ten oder Daten­ban­ken genutzt wer­den.
Zwei Welten kommen zusammen: On-Prem und Cloud

Vergleich: Cloud vs. On-Prem Tagging

Aspekt Cloud-Tag­ging On-Prem-Tag­ging
Tech­ni­sche Basis Nati­ve Funk­tio­nen in Cloud-Dash­boards Oft CMDB- oder Dritt­an­bie­ter-Tools
Kos­ten­ana­ly­se Auto­ma­tisch durch Pro­vi­der-Reports Manu­el­le Aus­wer­tung erfor­der­lich
Auto­ma­ti­sie­rung Hoher Auto­ma­ti­sie­rungs­grad Begrenz­te Auto­ma­ti­sie­rung
Fle­xi­bi­li­tät Sehr fle­xi­bel, schnel­le Anpas­sun­gen Erfor­dert mehr initia­le Pla­nung
Vor­tei­le bei Migra­ti­on Ein­fa­ches Map­ping auf neue Umge­bun­gen Auf­wen­di­ger ohne Tag­ging-Vor­be­rei­tung

Vorteile von On-Prem-Tagging

  1. Bes­se­re Kos­ten­kon­trol­le:
    Durch Tags kön­nen Kos­ten in On-Prem-Umge­bun­gen detail­liert Kos­ten­stel­len oder Pro­jek­ten zuge­ord­net wer­den.

  2. Opti­mier­te Res­sour­cen­nut­zung:
    Tags ermög­li­chen eine Iden­ti­fi­ka­ti­on von unge­nutz­ten Res­sour­cen wie alten Ser­vern oder red­un­dan­ten Netz­wer­ken.

  3. Erhöh­te Trans­pa­renz:
    IT-Teams und Manage­ment erhal­ten kla­re­re Ein­bli­cke in den Sta­tus und die Nut­zung von IT-Objek­ten.

  4. Erleich­ter­te Migra­ti­on in die Cloud:
    Bereits getagg­te Res­sour­cen las­sen sich bei einer Migra­ti­on ein­fa­cher einer Cloud-Umge­bung zuord­nen.

  5. Com­pli­ance und Gover­nan­ce:
    Tags hel­fen, regu­la­to­ri­sche Anfor­de­run­gen zu erfül­len und den Über­blick über sicher­heits­kri­ti­sche Sys­te­me zu behal­ten.

Vorgehensweise: Tagging für On-Prem einführen

  1. Zie­le defi­nie­ren:
    Wel­che Infor­ma­tio­nen sol­len durch Tags erfasst wer­den? (z. B. Kos­ten­stel­len, Umge­bun­gen, Pro­jek­te)

  2. Stan­dar­di­sie­rung:
    Ein­heit­li­che Tag-Namen und ‑Struk­tu­ren defi­nie­ren, z. B. Key:Value-For­mat (Team:Finance, Environment:Development).

  3. Tech­ni­sche Imple­men­tie­rung:

    • Nut­zung vor­han­de­ner CMDBs oder IT-Manage­ment-Tools.
    • Imple­men­tie­rung von Work­flows, um Tags auto­ma­tisch zuzu­wei­sen.
  4. Schu­lung der Mit­ar­bei­ter:
    IT-Teams müs­sen ver­ste­hen, wie und war­um Tags ver­wen­det wer­den.

  5. Kon­ti­nu­ier­li­ches Moni­to­ring:
    Regel­mä­ßi­ge Über­prü­fung der Tag-Qua­li­tät und Ergän­zung feh­len­der Tags.

Fallbeispiel: Tagging in einer On-Prem-Umgebung

Ein mit­tel­stän­di­sches Unter­neh­men mit 500 Ser­vern und 100 Anwen­dun­gen imple­men­tier­te Tag­ging in sei­ner On-Prem-Umge­bung. Nach Ein­füh­rung von Tags wie Application:ERP, Owner:IT und Environment:Production konn­ten fol­gen­de Ver­bes­ser­un­gen erzielt wer­den:

  • Ein­spa­run­gen von 20 % durch die Iden­ti­fi­ka­ti­on nicht genutz­ter Ser­ver.
  • Schnel­ler Zugriff auf Com­pli­ance-rele­van­te Sys­te­me.
  • Kla­re­re Über­sicht über den Res­sour­cen­ver­brauch der Fach­ab­tei­lun­gen.

Fazit: On-Prem-Tagging lohnt sich

Tag­ging ist nicht nur ein Werk­zeug für Cloud-Umge­bun­gen. Auch On-Prem-IT kann durch ein­heit­li­che Kenn­zeich­nung von IT-Objek­ten enor­me Vor­tei­le erzie­len. Unter­neh­men pro­fi­tie­ren von bes­se­rer Kos­ten­kon­trol­le, opti­mier­ter Res­sour­cen­nut­zung und erhöh­ter Trans­pa­renz.

Die rich­ti­ge Vor­ge­hens­wei­se und eine kla­re Stra­te­gie sind ent­schei­dend, um das vol­le Poten­zi­al von On-Prem-Tag­ging zu nut­zen – ins­be­son­de­re in hybri­den IT-Land­schaf­ten, die Cloud- und On-Prem-Ele­men­te kom­bi­nie­ren.

Tags sind die Brü­cke zwi­schen den Wel­ten – nut­zen Sie sie!