Einsatzmöglichkeiten von Low-Code-Tools im IT-Controlling
IT-Controlling ist ein zentraler Bestandteil moderner IT-Organisationen. Es umfasst die Planung, Steuerung und Kontrolle von IT-Kosten, ‑Leistungen und ‑Ressourcen, um die IT-Strategie und Unternehmensziele zu unterstützen. In diesem Kontext spielt die Nutzung moderner Tools eine immer größere Rolle. Low-Code-Tools können leistungsfähig für Datenanalyse, Prozessautomatisierung und maschinelles Lernen eingesetzt werden und bieten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, um IT-Controlling effizienter und datengetriebener zu gestalten.
Dieser Artikel beleuchtet, wie Low-Code-Tools im IT-Controlling eingesetzt werden können, welche Vorteile sie bieten und welche konkreten Anwendungsfälle in der Praxis realisiert werden können.
Was können Low-Code-Tools?
Sie ermöglichen es, Daten aus unterschiedlichen Quellen zu integrieren, zu transformieren, zu analysieren und die Ergebnisse visuell darzustellen. Dank der meistens vorhandenen Drag-and-Drop-Oberfläche können auch Nutzer ohne tiefe Programmierkenntnisse komplexe Datenanalysen durchführen.
Hauptmerkmale von Low-Code-Tools:
- Unterstützung für zahlreiche Datenquellen (Datenbanken, Excel, Cloud-Dienste).
- Visuelle Workflow-Erstellung ohne Code.
- Umfangreiche Erweiterungen, z. B. für ETL (Extraktion, Transformation, Laden), Machine Learning und Textanalyse.
- Integration von Programmiersprachen wie Python und R.
- Automatisierung von wiederkehrenden Prozessen.
Warum sollten Low-Code-Tools im IT-Controlling eingesetzt werden?
IT-Controlling erfordert die Analyse großer Datenmengen aus verschiedenen Systemen wie ERP, CMDB, Ticketing-Systemen oder Cloud-Diensten. Low-Code-Tools bieten hier entscheidende Vorteile:
- Flexibilität und Skalierbarkeit
Die Tools können problemlos in bestehende IT-Umgebungen integriert werden und unterstützen sowohl kleine als auch umfangreiche Datenanalysen. Die Möglichkeit, Datenquellen und ‑formate flexibel anzubinden, macht es besonders wertvoll im IT-Controlling. - Kosteneffizienz
Als Open-Source-Tool verursachen die meisten Low-Code-Tools keine Lizenzkosten, was es besonders für kleinere Unternehmen attraktiv macht. - Automatisierung von Workflows
IT-Controlling erfordert oft wiederkehrende Prozesse, wie das Erstellen von Berichten oder die Analyse von Kennzahlen. Diese können mit diesen Tools automatisiert werden, wodurch Zeit und Ressourcen gespart werden. - Datenintegration und Visualisierung
Sie bieten umfangreiche Tools zur Datenintegration und ‑aufbereitung sowie zur Visualisierung der Ergebnisse. Dies erleichtert die Kommunikation von Analyseergebnissen an Entscheidungsträger.
Einsatzmöglichkeiten von Low-Code-Tools im IT-Controlling
- Kostenanalyse und ‑kontrolle
Im IT-Controlling ist die Überwachung der IT-Kosten eine der Kernaufgaben. Solche Tools ermöglichen die Integration und Analyse von Daten aus verschiedenen Quellsystemen, um Kostentreiber zu identifizieren und Einsparpotenziale aufzudecken.
Beispielanwendung:
- Daten aus ERP-Systemen (z. B. SAP) und Cloud-Kostenmanagement-Tools (z. B. AWS Cost Explorer) können in einem solchen Tool integriert werden.
- So ein Tool kann IT-Kosten nach Kategorien wie Infrastruktur, Software oder Personal aufschlüsseln.
- Automatisierte Berichte können regelmäßig erstellt und an Stakeholder verteilt werden.
- Erstellung und Überwachung von KPIs
IT-Controller definieren und überwachen Key Performance Indicators (KPIs), um die Effizienz der IT-Abteilung zu bewerten. Low-Cost-Tools können genutzt werden, um KPIs zu berechnen und deren Entwicklung in Dashboards darzustellen.
Mögliche KPIs:
- Kosten pro IT-User oder Kosten pro Business-Service.
- Auslastung von Servern, Speichersystemen oder Netzwerkressourcen.
- SLA-Compliance und Reaktionszeiten im Incident-Management.
Die Tools können diese KPIs aus Rohdaten berechnen und in regelmäßigen Abständen aktualisieren, ohne manuelle Eingriffe.
- Automatisierte Berichtserstellung
Im IT-Controlling werden regelmäßig Berichte für die Geschäftsführung oder IT-Leitung erstellt. Low-Cost-Tools können die Datensammlung, Aufbereitung und Visualisierung für solche Berichte automatisieren.
Beispiel:
- Integration von Daten aus ServiceNow (für Incident-Management-Daten) und einem CMDB-System.
- Erstellung eines Berichts, der die monatlichen IT-Kosten, SLA-Performance und offene Tickets visualisiert.
- Export der Ergebnisse in Excel oder PDF.
- IT-Servicekosten berechnen und Chargeback unterstützen
Eine genaue Zuordnung der IT-Kosten zu Services oder Geschäftseinheiten ist essenziell für Chargeback- und Showback-Modelle. Low-Code-Tools können hierbei unterstützen, indem sie Kostenmodelle auf Basis der Nutzung von IT-Ressourcen erstellen.
Beispiel:
- Analyse der Nutzung von Cloud-Ressourcen (z. B. virtuelle Maschinen, Speicher).
- Zuordnung der Kosten auf Basis der Ressourcennutzung zu spezifischen Abteilungen.
- Erstellung eines Dashboards für Transparenz bei IT-Kosten.
- Trendanalysen und Prognosen
Mit den Machine-Learning- und Statistikfunktionen von einigen Low-Code-Tools können eine Vielzahl historischer Daten analysieren und Prognosen für zukünftige Entwicklungen für den IT-Controller erstellen.
Beispielanwendung:
- Analyse der Serverauslastung über die letzten 12 Monate.
- Erstellung eines Modells zur Vorhersage zukünftiger Auslastung und Identifikation von Engpässen.
- Unterstützung bei der Planung von Kapazitätserweiterungen.
- Lizenzmanagement
Ein weiterer wichtiger Bereich des IT-Controllings ist das Management von Softwarelizenzen. Low-Code-Anwendungen können verwendet werden, um Lizenznutzung und ‑kosten zu überwachen.
Beispiel:
- Integration von Daten aus Lizenzmanagement-Tools und Active Directory.
- Analyse von Über- oder Unterlizenzierung.
- Erstellung eines Berichts zur Optimierung der Lizenzkosten.
- IT-Ressourcenoptimierung
Das Low-Code-Tool kann dabei helfen, ineffiziente Ressourcennutzung zu erkennen und Maßnahmen zur Optimierung vorzuschlagen.
Beispielanwendung:
- Analyse von inaktiven virtuellen Maschinen in der Cloud.
- Identifikation von redundanten Servern oder Datenbanken.
- Simulation von Einsparungen durch Konsolidierung von Ressourcen.
- Risiko- und Compliance-Überwachung
Mittels Low-Code-Tools können IT-Controller sicherstellen, dass IT-Prozesse und ‑Systeme den Compliance-Anforderungen entsprechen.
Beispiel:
- Integration von Daten aus IT-Audit-Tools.
- Automatische Überprüfung von Sicherheitsrichtlinien und Zugriffskontrollen.
- Generierung von Berichten zur Audit-Compliance.
- Unterstützung von IT-Investitionsentscheidungen
Solche Tools können genutzt werden, um Daten zu aggregieren und zu analysieren, die für Investitionsentscheidungen relevant sind.
Beispiel:
- Kosten-Nutzen-Analyse für neue IT-Projekte.
- Simulation der Auswirkungen von IT-Investitionen auf die Gesamtkosten.
Vorteile von Low-Code-Tools im IT-Controlling
- Kostenersparnis:
Einige dieser Tools sind kostenlos nutzbar, was es besonders für Unternehmen mit begrenztem Budget attraktiv macht. - Effizienzsteigerung:
Automatisierung von Routineaufgaben reduziert den manuellen Aufwand und minimiert Fehler. - Flexibilität:
Low-Code-Tools können an spezifische Anforderungen im IT-Controlling angepasst werden, von der Datensammlung bis zur Visualisierung. - Integration:
Unterstützung für zahlreiche Datenquellen und Formate machen solche Tools universell einsetzbar. - Erweiterbarkeit:
Mit Plugins und Skripten können Low-Code-Tools nahezu unbegrenzt erweitert werden, um spezifische IT-Controlling-Aufgaben zu bewältigen.
Fazit
Low-Code-Tools sind leistungsfähige Werkzeuge, die IT-Controller dabei unterstützt, datengetrieben zu arbeiten und Prozesse effizienter zu gestalten. Die Vielzahl an Funktionen und die Möglichkeit, Workflows individuell zu erstellen, machen es zu einer hervorragenden Alternative zu kommerziellen Tools. Von der Kostenanalyse über die KPI-Überwachung bis hin zur Ressourcenoptimierung bieten Lösungen für nahezu alle Herausforderungen im IT-Controlling.
Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen können von der Kosteneffizienz und Flexibilität dieser Plattformen profitieren, während größere Organisationen solche Tools als Ergänzung zu bestehenden Lösungen einsetzen können. Mit Low-Code-Tools wird das IT-Controlling datengetrieben, automatisiert und zukunftssicher.