Der Weg zum idealen Servicekatalog und der Wertschöpfungskette nach TBM

Ein gut struk­tu­rier­ter Ser­vice­ka­ta­log ist das Herz­stück eines erfolg­rei­chen IT Finan­cial Manage­ments (ITFM). Beson­ders in einem Sze­na­rio, in dem ein Unter­neh­men aus­schließ­lich über IT-Ser­vices zur Auto­ma­ti­sie­rung ver­fügt und kei­ner­lei Ver­bin­dun­gen auf der Finanz­sei­te imple­men­tiert hat, stellt die Erstel­lung eines Ser­vice­ka­ta­logs eine kom­ple­xe, aber not­wen­di­ge Auf­ga­be dar. Die­ser Blog­ar­ti­kel beschreibt eine idea­le Vor­ge­hens­wei­se zur Erstel­lung eines Ser­vice­ka­ta­logs und der Wert­schöp­fungs­ket­te nach TBM (Tech­no­lo­gy Busi­ness Manage­ment).

Ausgangssituation und Herausforderungen

Das Unter­neh­men ver­fügt über fol­gen­de Merk­ma­le:

  • IT-Ser­vices für auto­ma­ti­sier­te Abläu­fe ohne logi­sche Ver­knüp­fun­gen.

  • Kei­ne Ser­vices auf der Finanz­sei­te, wodurch Kos­ten nicht kor­rekt zuge­ord­net wer­den kön­nen.

  • Feh­len­de Wert­schöp­fungs­ket­te zur trans­pa­ren­ten Kos­ten­ver­rech­nung bis zum End­kun­den.

Ziel ist es, einen Ser­vice­ka­ta­log zu erstel­len, der IT-Ser­vices mit Busi­ness-Ser­vices ver­bin­det, Kos­ten kor­rekt allo­kiert und eine logi­sche Ver­knüp­fung ent­lang der Wert­schöp­fungs­ket­te schafft.

1. Analyse der bestehenden IT-Services

Der ers­te Schritt ist eine detail­lier­te Ana­ly­se der bestehen­den IT-Ser­vices:

  • Inven­ta­ri­sie­rung: Erfas­sen Sie alle aktu­el­len IT-Ser­vices. Nut­zen Sie dazu CMDBs (Con­fi­gu­ra­ti­on Manage­ment Data­ba­ses) oder ande­re vor­han­de­ne Doku­men­ta­tio­nen.

  • Kate­go­ri­sie­rung: Grup­pie­ren Sie die IT-Ser­vices basie­rend auf ihren Funk­tio­nen und Auto­ma­ti­sie­rungs­zie­len.

  • Abhän­gig­kei­ten iden­ti­fi­zie­ren: Ana­ly­sie­ren Sie, wie die IT-Ser­vices mit­ein­an­der inter­agie­ren, um poten­zi­el­le logi­sche Ver­knüp­fun­gen zu erken­nen.

Ziel die­ses Schritts ist es, Trans­pa­renz über die aktu­el­len IT-Ser­vices zu schaf­fen und deren Funk­ti­on zu ver­ste­hen.

2. Definition von Kostensammlern (Cost Pools)

Im TBM-Modell begin­nen Kos­ten­flüs­se bei den soge­nann­ten Cost Pools:

  • Erstel­lung von Cost Pools: Iden­ti­fi­zie­ren Sie die pri­mä­ren Kos­ten­quel­len wie Infra­struk­tur, Soft­ware­li­zen­zen, Per­so­nal und Dritt­an­bie­ter.

  • Zuord­nung von IT-Ser­vices: Ord­nen Sie die IT-Ser­vices die­sen Cost Pools zu. Bei­spiel: Ein Cloud-Com­pu­ting-Ser­vice wür­de den Cost Pools für Infra­struk­tur und Lizen­zen zuge­ord­net.

  • Ein­rich­ten von Mess­punk­ten: Erfas­sen Sie Kos­ten auf gra­nu­la­rer Ebe­ne, um die Basis für eine spä­te­re Ver­rech­nung zu schaf­fen.

3. Entwicklung Technical Services

Tech­ni­cal Ser­vices sind die nächs­te Ebe­ne in der Wert­schöp­fungs­ket­te. Sie bil­den die Brü­cke zwi­schen IT- und Busi­ness-Ser­vices.

  • Abs­trak­ti­on von IT-Ser­vices: Fas­sen Sie die IT-Ser­vices zu über­ge­ord­ne­ten Tech­ni­cal Ser­vices zusam­men, die spe­zi­fi­sche Funk­tio­nen bereit­stel­len (z. B. „Daten­bank­be­trieb“, „Netz­werk­ma­nage­ment“).

  • Stan­dar­di­sie­rung: Stel­len Sie sicher, dass Tech­ni­cal Ser­vices stan­dar­di­siert und ska­lier­bar sind.

  • Kos­ten­ver­rech­nung: Berech­nen Sie die Kos­ten jedes Tech­ni­cal Ser­vices, basie­rend auf den zuge­ord­ne­ten IT-Ser­vices und deren Ver­brauch.

Ein PC besteht aus vielen Einzelkomponenten - ebenso wie ein Business Service aus vielen Technical Services bestehen kann

4. Definition von Business-Services

Busi­ness-Ser­vices reprä­sen­tie­ren die Leis­tun­gen, die End­an­wen­der oder Kun­den kon­su­mie­ren.

  • Iden­ti­fi­ka­ti­on von Busi­ness-Anfor­de­run­gen: Arbei­ten Sie eng mit den Fach­ab­tei­lun­gen zusam­men, um die benö­tig­ten Busi­ness-Ser­vices zu iden­ti­fi­zie­ren.

  • Map­ping Tech­ni­cal Ser­vices: Ver­knüp­fen Sie Tech­ni­cal Ser­vices mit den Busi­ness-Ser­vices. Bei­spiel: Der Tech­ni­cal Ser­vice „Daten­bank­be­trieb“ könn­te Bestand­teil des Busi­ness-Ser­vices „CRM-Platt­form“ sein.

  • Ser­vice-Level-Agree­ments (SLAs): Defi­nie­ren Sie kla­re Leis­tungs­kenn­zah­len für die Busi­ness-Ser­vices.

5. Aufbau der Wertschöpfungskette

Die Wert­schöp­fungs­ket­te ver­bin­det alle Ebe­nen – von den Kos­ten­samm­lern über Tech­ni­cal und Busi­ness-Ser­vices bis hin zu den End­kun­den.

  • Kos­ten­fluss-Ana­ly­se: Visua­li­sie­ren Sie, wie Kos­ten ent­lang der Ket­te flie­ßen.

  • Allo­ka­ti­ons­re­geln: Defi­nie­ren Sie, wie Kos­ten von Kos­ten­samm­lern auf Tech­ni­cal und Busi­ness-Ser­vices ver­teilt wer­den. Hier­bei soll­ten Sie ver­ur­sa­chungs­ge­rech­te Ver­rech­nungs­mo­del­le nut­zen.

  • End-to-End-Trans­pa­renz: Stel­len Sie sicher, dass jede Ebe­ne der Ket­te nach­voll­zieh­bar doku­men­tiert ist.

6. Implementierung eines Servicekatalogs

Ein Ser­vice­ka­ta­log ist die ope­ra­ti­ve Grund­la­ge, um die Wert­schöp­fungs­ket­te zu nut­zen.

  • Struk­tur des Kata­logs: Glie­dern Sie den Kata­log in IT-Ser­vices, Tech­ni­cal Ser­vices und Busi­ness-Ser­vices.

  • Kata­lo­gi­sie­rung: Nut­zen Sie ein Ser­vice-Manage­ment-Tool (z. B. Ser­viceNow oder BMC Reme­dy), um den Kata­log zu imple­men­tie­ren.

  • Auto­ma­ti­sie­rung: Wo mög­lich, auto­ma­ti­sie­ren Sie die Pfle­ge des Kata­logs, um ihn aktu­ell zu hal­ten.

7. Optimierung und Kontrolle

Ein Ser­vice­ka­ta­log und die Wert­schöp­fungs­ket­te müs­sen kon­ti­nu­ier­lich über­wacht und ver­bes­sert wer­den.

  • Moni­to­ring: Imple­men­tie­ren Sie KPIs, um die Leis­tung der Ser­vices zu über­wa­chen.

  • Feed­back-Schlei­fen: Sam­meln Sie Feed­back von Fach­ab­tei­lun­gen und Kun­den, um Ser­vices zu ver­bes­sern.

  • Regel­mä­ßi­ge Audits: Über­prü­fen Sie den Ser­vice­ka­ta­log und die Wert­schöp­fungs­ket­te regel­mä­ßig auf Aktua­li­tät und Effi­zi­enz.

Fazit

Die Erstel­lung eines Ser­vice­ka­ta­logs und einer Wert­schöp­fungs­ket­te nach TBM ist ein kom­ple­xer, aber loh­nen­der Pro­zess. Unter­neh­men, die die­sen Weg beschrei­ten, kön­nen von einer bes­se­ren Kos­ten­kon­trol­le, erhöh­ter Trans­pa­renz und opti­mier­ter Ser­vice­be­reit­stel­lung pro­fi­tie­ren. Der Erfolg hängt ent­schei­dend von einer genau­en Ana­ly­se, kla­ren Ver­rech­nungs­re­geln und der kon­ti­nu­ier­li­chen Opti­mie­rung ab. Mit einem gut struk­tu­rier­ten Ser­vice­ka­ta­log legen Sie den Grund­stein für ein effek­ti­ves IT Finan­cial Manage­ment und lang­fris­ti­ge Wett­be­werbs­vor­tei­le.

Angebot

Ste­hen Sie vor der sel­ben Her­aus­for­de­rung? nue­vo­sis unter­stützt Sie ger­ne dabei — kom­men Sie ein­fach auf uns zu.