Nachhaltigkeit in der IT: Wie ITFM bei der Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks hilft
Nachhaltigkeit ist nicht länger nur ein Buzzword, sondern ein strategischer Imperativ für Unternehmen weltweit. Insbesondere die IT-Branche steht vor der Herausforderung, ihren Ökologie-Impact zu reduzieren, da der Energieverbrauch und der Ressourcenbedarf von Rechenzentren, Cloud-Diensten und Endgeräten stetig wachsen. Gleichzeitig bietet die Implementierung von IT Financial Management (ITFM) eine einzigartige Gelegenheit, Nachhaltigkeitsziele mit finanzieller Effizienz zu verbinden. Dieser Artikel beleuchtet, wie ITFM zur Reduktion des CO₂-Fußabdrucks beiträgt und dabei Kosten senkt sowie die ESG-Ziele (Environmental, Social, Governance) eines Unternehmens unterstützt.
Der CO₂-Fußabdruck der IT
Die IT ist ein signifikanter Treiber für den Energieverbrauch in Unternehmen. Laut einer Studie der International Energy Agency (IEA) verursachen Rechenzentren weltweit etwa 1 % des globalen Stromverbrauchs – Tendenz steigend. Dazu kommen die CO₂-Emissionen aus der Herstellung von Hardware, dem Transport sowie dem Betrieb von Netzwerken.
Hauptfaktoren des Energieverbrauchs:
- Rechenzentren: Die Stromversorgung und Kühlung von Servern stellen den größten Energieposten dar.
- Cloud-Dienste: Obwohl effizienter als On-Premises-Lösungen, verursachen auch Cloud-Workloads erhebliche Emissionen, insbesondere durch Datenübertragungen.
- Endgeräte: PCs, Laptops und IoT-Geräte summieren sich zu einem beachtlichen Energieverbrauch.
Hier setzt ITFM an, um Transparenz zu schaffen, Einsparpotenziale zu identifizieren und gezielt Maßnahmen umzusetzen.
Die Rolle von IT Financial Management (ITFM) bei der Nachhaltigkeit
ITFM stellt eine systematische Methode dar, um IT-Kosten und Ressourcen effizient zu verwalten. In Bezug auf Nachhaltigkeit hilft ITFM Unternehmen, den Energieverbrauch ihrer IT-Infrastruktur zu analysieren, zu optimieren und mit strategischen Nachhaltigkeitszielen in Einklang zu bringen.
Transparenz schaffen
Transparenz ist der erste Schritt, um den CO₂-Fußabdruck der IT zu reduzieren. ITFM bietet die Werkzeuge, um:
- Energieverbrauch auf Kostenstellenebene aufzuschlüsseln.
- Emissionen pro IT-Service (z. B. Datenbanken, Netzwerke, Anwendungen) zu berechnen.
- Vergleich von On-Premises- und Cloud-Lösungen hinsichtlich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit durchzuführen.
Beispiel: Ein Unternehmen kann den Stromverbrauch eines Rechenzentrums auf Basis seiner IT-Tower (z. B. Server, Speicher, Netzwerk) analysieren und den Anteil erneuerbarer Energien bewerten.
Optimierung von Prozessen
Durch ITFM können ineffiziente Prozesse identifiziert und optimiert werden. Dazu gehören:
- Virtualisierung: Durch Konsolidierung von Servern und Virtualisierung können weniger physische Ressourcen verwendet werden.
- Workload-Steuerung: ITFM hilft, Workloads in Regionen oder Rechenzentren mit einem günstigeren Energie-Mix (z. B. erneuerbare Energien) zu verlagern.
- Automatisierung: Automatisierte Shutdown- oder Scaling-Mechanismen für nicht genutzte Ressourcen können erheblich Energie sparen.
Nachhaltige Investitionen
ITFM unterstützt Unternehmen dabei, Investitionen in nachhaltige Technologien und Infrastruktur zu priorisieren. Beispiele dafür sind:
- Umstellung auf energieeffiziente Hardware.
- Implementierung von Software, die den Energieverbrauch optimiert.
- Integration von ESG-Kriterien in den Beschaffungsprozess.
Best Practices zur Reduktion des CO₂-Fußabdrucks mit ITFM
- Energieverbrauch messen und Berichte erstellen
Ein fundierter Bericht über den Energieverbrauch und die Emissionen der IT ist essenziell. Tools wie ITFM-Systeme oder spezialisierte Software wie ServiceNow können hier helfen, relevante Daten zu erfassen.
Beispiel-Kennzahlen:
- Stromverbrauch pro IT-Tower.
- CO₂-Emissionen pro Business Service.
- Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch.
- Cloud-Effizienz steigern
Die Verlagerung von Workloads in die Cloud kann nachhaltig sein, wenn die richtigen Entscheidungen getroffen werden:
- Auswahl von Cloud-Anbietern mit grüner Energiepolitik.
- Optimierung von Datenübertragungen, um unnötigen Traffic zu vermeiden.
- Nutzung von Reserved Instances oder Saving Plans zur besseren Ressourcennutzung.
- Rechenzentrumsbetrieb optimieren
Für Unternehmen mit eigenen Rechenzentren bieten sich folgende Maßnahmen an:
- Verbesserung der Kühlungstechnologie (z. B. durch Free Cooling).
- Einsatz von energieeffizienten Prozessoren und SSDs.
- Regelmäßiges Entfernen von “Zombie-Servern” (unbenutzten Systemen).
- Nachhaltigkeit als KPI in ITFM integrieren
Nachhaltigkeit sollte ein fester Bestandteil der ITFM-Strategie sein. Dazu können folgende KPIs dienen:
- Energieverbrauch pro Nutzer oder Service.
- CO₂-Emissionen pro Transaktion oder Anfrage.
- Fortschritte bei der Nutzung erneuerbarer Energien.
- Mitarbeiter schulen und sensibilisieren
Nachhaltigkeit ist eine gemeinsame Aufgabe. Mitarbeiter sollten über die Bedeutung energieeffizienter IT-Nutzung informiert und motiviert werden, aktiv beizutragen.

Fallstudie: Nachhaltigkeit durch ITFM in der Praxis
Ein globaler Telekommunikationsanbieter implementierte ITFM, um seinen Energieverbrauch zu senken und ESG-Ziele zu erreichen:
- Analyse: Der Stromverbrauch von Rechenzentren wurde aufgeschlüsselt. Ein Großteil der Energie floss in veraltete Hardware.
- Maßnahmen:
- Virtualisierung reduzierte die Anzahl physischer Server um 40 %.
- Investitionen in energieeffiziente Kühlungstechnologien senkten den Verbrauch um 20 %.
- Workloads wurden in Regionen mit hoher Nutzung erneuerbarer Energien verlagert.
- Ergebnis: Der CO₂-Fußabdruck wurde innerhalb eines Jahres um 25 % reduziert, die Energiekosten um 15 %.
Fazit
Nachhaltigkeit und IT Financial Management gehen Hand in Hand. Durch ITFM können Unternehmen nicht nur ihre IT-Kosten senken, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Erreichung ihrer Umweltziele leisten. Die Integration von Nachhaltigkeit als festen Bestandteil der ITFM-Strategie schafft Transparenz, verbessert die Energieeffizienz und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.
Angesichts wachsender regulatorischer Anforderungen und eines zunehmenden Bewusstseins für Umweltfragen wird es für Unternehmen immer wichtiger, diesen Weg einzuschlagen. Nachhaltigkeit ist keine Option mehr – sie ist eine Verpflichtung.