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Von der CMDB zum IT-Financial-Dashboard: Datenquellen und Visualisierung
IT-Financial-Management (ITFM) ist ein zentraler Bestandteil einer effizienten und kostentransparenten IT-Organisation. Eine wesentliche Grundlage dafür ist die Verknüpfung von technischen Informationen aus einer CMDB (Configuration Management Database) mit finanziellen Daten, um ein aussagekräftiges IT-Financial-Dashboard zu erstellen.
Während die CMDB technische Details wie Hardware, Software und ihre Beziehungen enthält, bieten Finanzsysteme die notwendige Grundlage für Kosten und Budgets. Die Herausforderung besteht darin, diese unterschiedlichen Datenquellen zusammenzuführen und für verschiedene Zielgruppen – von IT-Controllern bis zu CIOs – in einem übersichtlichen Dashboard darzustellen.
In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie Daten aus einer CMDB effizient nutzen, welche Hürden es bei der Visualisierung zu bewältigen gilt und wie Sie ein IT-Financial-Dashboard erstellen, das den operativen Anforderungen gerecht wird.
1. Was ist eine CMDB, und welche Rolle spielt sie im ITFM?
Eine CMDB ist eine Datenbank, die alle Konfigurationselemente (Configuration Items, CIs) einer IT-Umgebung enthält. Sie dokumentiert deren Eigenschaften, Beziehungen und Abhängigkeiten. Beispiele für CIs sind:
- Hardware: Server, Switches, Speichergeräte.
- Software: Betriebssysteme, Anwendungen, Middleware.
- Services: Geschäftsanwendungen oder technische Dienste wie Backup und Monitoring.
Im ITFM ist die CMDB eine zentrale Quelle, um technische Ressourcen mit finanziellen Informationen zu verknüpfen. Nur wenn die Daten aus der CMDB genau, aktuell und vollständig sind, können daraus verlässliche finanzielle Kennzahlen abgeleitet werden.
2. Die Herausforderungen bei der Nutzung von CMDB-Daten
Obwohl CMDBs eine wertvolle Informationsquelle sind, gibt es einige typische Herausforderungen:
-
Datenqualität
Oft fehlen in der CMDB relevante Informationen oder die vorhandenen Daten sind unvollständig oder veraltet. -
Komplexität der Beziehungen
Die Abhängigkeiten zwischen Konfigurationselementen sind oft kompliziert und schwer nachzuvollziehen, was die Zuordnung von Kosten erschwert. -
Integration in Finanzsysteme
Finanzdaten und CMDB-Daten liegen in unterschiedlichen Systemen vor, die oft nicht direkt miteinander kompatibel sind.

3. Von der CMDB zu einem IT-Financial-Dashboard – Die Schritte im Detail
Schritt 1: Relevante Daten identifizieren und bereinigen
Bevor ein Dashboard erstellt werden kann, müssen die relevanten Daten aus der CMDB extrahiert und bereinigt werden:
Auswahl der relevanten CIs
Konzentrieren Sie sich auf die Konfigurationselemente, die signifikante Kosten verursachen, wie Server, Lizenzen oder Speicher.Bereinigung und Konsolidierung
Überprüfen Sie die Datenqualität und beseitigen Sie Duplikate oder falsche Informationen. Automatisierte Tools wie Skripte oder ETL-Prozesse (Extract, Transform, Load) können hier hilfreich sein.
Schritt 2: Finanzdaten und CMDB-Daten verknüpfen
Die Verbindung zwischen technischen und finanziellen Informationen ist der Schlüssel zur Kostenkontrolle. Dazu sind folgende Ansätze hilfreich:
Kostenzuordnung pro Konfigurationselement
Verknüpfen Sie jedes CI in der CMDB mit den entsprechenden Kosten aus Ihrem Finanzsystem. Zum Beispiel:- Ein Server wird mit Hardwarekosten, Wartungskosten und Stromkosten verknüpft.
- Eine Applikation wird mit Lizenz- und Supportkosten verbunden.
Cost Pools und IT-Tower definieren
Nutzen Sie das TBM-Framework (Technology Business Management), um Ihre IT-Kosten in Cost Pools (z. B. Hardware, Software, Netzwerk) und IT-Tower (z. B. Compute, Storage, Netzwerk) zu strukturieren.
Schritt 3: Dashboards planen und entwerfen
Ein gutes Dashboard ist nicht nur technisch korrekt, sondern auch klar und verständlich für die Zielgruppe.
Zielgruppenorientierte Visualisierung
- Für IT-Controller: Detaillierte KPIs wie „Kosten pro Server“ oder „Kosten pro Anwendung“.
- Für CIOs: Aggregierte Kennzahlen wie „Gesamtkosten der IT“ oder „Kosten pro Business Service“.
KPIs und Metriken definieren
Wichtige Kennzahlen könnten sein:- Gesamtkosten pro CI.
- Kosten pro Benutzer für bestimmte Services.
- Anteil ungenutzter Ressourcen an den Gesamtkosten.
Visualisierungstools auswählen
Tools wie Power BI, Tableau oder cloudnative Lösungen (z. B. AWS QuickSight, Google Data Studio) bieten leistungsstarke Funktionen zur Dashboard-Erstellung.
Schritt 4: Automatisierung und kontinuierliche Aktualisierung
Damit das Dashboard langfristig nützlich bleibt, sollten die Daten automatisch aktualisiert werden:
Integration von Datenquellen
Nutzen Sie APIs, um Daten aus der CMDB und Finanzsystemen regelmäßig zu synchronisieren.Automatisierte Berichte
Richten Sie regelmäßige Berichte ein, um Trends und Abweichungen frühzeitig zu erkennen.Iterative Verbesserung
Holen Sie regelmäßig Feedback von den Nutzern ein, um das Dashboard an ihre Bedürfnisse anzupassen.
4. Best Practices für ein erfolgreiches IT-Financial-Dashboard
Keep it simple
Vermeiden Sie überladene Dashboards. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten KPIs und ergänzen Sie detaillierte Analysen bei Bedarf.Standardisierte Tagging-Strategien
Implementieren Sie einheitliche Tags in der CMDB, um die Kostenzuordnung zu erleichtern.Training und Kommunikation
Schulen Sie die Nutzer des Dashboards, damit sie die dargestellten Daten verstehen und interpretieren können.Pilotprojekte starten
Beginnen Sie mit einem kleinen Pilotprojekt, z. B. für einen bestimmten IT-Tower, bevor Sie die Lösung auf die gesamte Organisation ausweiten.
5. Beispiel für ein IT-Financial-Dashboard
Ein erfolgreiches Dashboard könnte folgende Elemente enthalten:
Gesamtkostenübersicht
- Balkendiagramm der IT-Kosten pro Quartal.
- Aufschlüsselung nach IT-Towern.
Servicekosten-Analyse
- Tortendiagramm der Kosten pro Business Service.
- Heatmap der Service-Auslastung.
Kosten pro Benutzer
- Tabelle mit den durchschnittlichen IT-Kosten pro Mitarbeiter in verschiedenen Abteilungen.
Fazit
Ein IT-Financial-Dashboard ist ein unverzichtbares Werkzeug, um Transparenz in der IT-Kostenstruktur zu schaffen. Die Grundlage dafür ist eine gut gepflegte CMDB, die mit Finanzdaten verknüpft wird.
Mit den hier beschriebenen Schritten können Sie ein Dashboard erstellen, das sowohl den operativen Anforderungen als auch den strategischen Zielen Ihrer Organisation gerecht wird.
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