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FinOps in einer hybriden Azure Umgebung

Einführung von FinOps in einer Azure-Umgebung: Hybrider Betrieb optimal steuern

Der Über­gang von einer rein On-Pre­mi­ses-IT-Infra­struk­tur zu einem hybri­den Betrieb mit Azu­re bie­tet Unter­neh­men neue Mög­lich­kei­ten zur Ska­lie­rung, Fle­xi­bi­li­tät und Effi­zi­enz. Gleich­zei­tig bringt die­ser Wan­del auch Her­aus­for­de­run­gen im Kos­ten­ma­nage­ment mit sich. Hier setzt Fin­Ops (Finan­cial Ope­ra­ti­ons) an, ein Frame­work, das Unter­neh­men hilft, ihre Cloud-Aus­ga­ben zu opti­mie­ren und mit den geschäft­li­chen Zie­len zu ver­knüp­fen.

Die­ser Arti­kel zeigt, wie eine erfolg­rei­che Fin­Ops-Stra­te­gie in einer Azu­re-Umge­bung ent­wi­ckelt und imple­men­tiert wer­den kann, spe­zi­ell für Unter­neh­men, die bis­her On-Pre­mi­ses betrie­ben haben und nun auf einen hybri­den Ansatz umstei­gen.

Was ist FinOps und warum ist es wichtig?

Fin­Ops ist mehr als nur ein Frame­work – es ist eine Denk­wei­se. Ziel ist es, eine kol­la­bo­ra­ti­ve Kul­tur zwi­schen Finanz‑, Tech­nik- und Geschäfts­teams zu schaf­fen, um Cloud-Aus­ga­ben effi­zi­ent zu ver­wal­ten. Es hilft, Kos­ten trans­pa­rent zu machen, Bud­gets ein­zu­hal­ten und Mehr­wer­te aus den getä­tig­ten Inves­ti­tio­nen zu zie­hen.

In einer hybri­den Umge­bung, in der On-Pre­mi­ses- und Azu­re-Res­sour­cen koexis­tie­ren, bie­tet Fin­Ops eine ent­schei­den­de Unter­stüt­zung bei der Kos­ten­steue­rung, ohne die Fle­xi­bi­li­tät und Agi­li­tät der Cloud zu beein­träch­ti­gen.

Herausforderungen beim Wechsel zu Azure in einem hybriden Betrieb

Die Ein­füh­rung von Azu­re in einer hybri­den Umge­bung bringt spe­zi­fi­sche Her­aus­for­de­run­gen mit sich:

  • Kos­ten­trans­pa­renz: Cloud-Aus­ga­ben sind dyna­mi­scher und schwe­rer vor­her­zu­se­hen als On-Pre­mi­ses-Kos­ten.
  • Kom­ple­xi­tät: Hybri­de Umge­bun­gen erfor­dern eine dop­pel­te Über­wa­chung von On-Pre­mi­ses- und Cloud-Kos­ten.
  • Gover­nan­ce: Ohne kla­re Richt­li­nien ris­kie­ren Unter­neh­men inef­fi­zi­en­te Aus­ga­ben oder Cloud-Sprawl.
  • Ska­lie­rung: Azu­re ermög­licht schnel­les Ska­lie­ren, was ohne Fin­Ops leicht zu Bud­get­über­schrei­tun­gen füh­ren kann.

Erste Schritte zur Einführung von FinOps in einer Azure-Umgebung

Bestandsaufnahme der aktuellen IT-Landschaft

Vor der Ein­füh­rung von Fin­Ops soll­ten Unter­neh­men ihre bestehen­de Infra­struk­tur ana­ly­sie­ren. Fol­gen­de Fra­gen hel­fen dabei:

  • Wel­che Workloads lau­fen der­zeit On-Pre­mi­ses?
  • Wel­che davon eig­nen sich für Azu­re?
  • Gibt es bereits Cloud-Pro­jek­te oder Bud­gets?

Ein detail­lier­tes Map­ping der IT-Res­sour­cen und ‑Kos­ten bil­det die Grund­la­ge für den nächs­ten Schritt.

Etablierung eines FinOps-Teams

Ein Fin­Ops-Team besteht idea­ler­wei­se aus Ver­tre­tern der IT‑, Finanz- und Geschäfts­ein­hei­ten. Die Team­mit­glie­der über­neh­men fol­gen­de Rol­len:

  • Cloud-Ana­lys­ten: Über­wa­chen Aus­ga­ben und iden­ti­fi­zie­ren Opti­mie­rungs­po­ten­zia­le.
  • Finanz­con­trol­ler: Erstel­len Bud­gets und Fore­casts.
  • IT-Archi­tek­ten: Sor­gen für eine effi­zien­te Nut­zung von Azu­re-Diens­ten.

Definition von FinOps-Prinzipien

Das Fin­Ops-Frame­work basiert auf drei Kern­prin­zi­pi­en:

  1. Trans­pa­renz: Alle Kos­ten und Aus­ga­ben müs­sen sicht­bar sein.
  2. Zusam­men­ar­beit: Teams arbei­ten gemein­sam an der Kos­ten­op­ti­mie­rung.
  3. Opti­mie­rung: Regel­mä­ßi­ge Ana­ly­sen und Anpas­sun­gen, um unnö­ti­ge Kos­ten zu ver­mei­den.
FinOps in einer hybriden Umgebung zeigt manche Unterschiede auf

Praktische Umsetzung der FinOps-Strategie in Azure

Azure-Kostenmanagement einrichten

Azu­re bie­tet nati­ve Tools wie das Azu­re Cost Manage­ment + Bil­ling, die spe­zi­ell für Fin­Ops ent­wi­ckelt wur­den. Damit las­sen sich:

  • Kos­ten nach Res­sour­cen­grup­pen oder Pro­jek­ten auf­schlüs­seln,
  • Bud­gets fest­le­gen und Alar­me ein­rich­ten,
  • Aus­ga­ben in Echt­zeit über­wa­chen.

Tagging-Strategie implementieren

Eine gute Tag­ging-Stra­te­gie ist ent­schei­dend, um Kos­ten bestimm­ten Pro­jek­ten oder Teams zuzu­ord­nen. Wich­ti­ge Tags könn­ten sein:

  • Pro­jekt­na­me
  • Team
  • Umge­bung (Ent­wick­lung, Test, Pro­duk­ti­on)

Reservierungen und Sparpläne nutzen

Für vor­her­seh­ba­re Workloads bie­ten Azu­re Reser­ved Ins­tances (RIs) und Azu­re Savings Plans erheb­li­che Kos­ten­ein­spa­run­gen. Ein Fin­Ops-Team soll­te die­se Optio­nen regel­mä­ßig prü­fen und anpas­sen.

Optimierungspotenziale identifizieren

Azu­re Advi­sor und ande­re Tools kön­nen Emp­feh­lun­gen zur Opti­mie­rung von Res­sour­cen geben, z. B.:

  • Ska­lie­ren unge­nutz­ter Res­sour­cen
  • Abschal­ten von Res­sour­cen außer­halb der Arbeits­zei­ten
  • Ein­satz von güns­ti­ge­ren Spei­cher- oder Netz­werk­lö­sun­gen

Integration von On-Premises und Azure-Kosten

Einheitliche Berichterstattung

Hybri­de Umge­bun­gen erfor­dern ein zen­tra­les Report­ing, das sowohl On-Pre­mi­ses- als auch Azu­re-Kos­ten abdeckt. Tools wie App­tio, Ser­vice­wa­re Finan­cial, Magic Oran­ge oder USU kön­nen dabei hel­fen.

Einheitliche KPIs definieren

Eini­ge wich­ti­ge Fin­Ops-KPIs in einer hybri­den Umge­bung sind:

  • Cost per User/Application: Um die Kos­ten pro Anwen­dung oder Benut­zer zu mes­sen.
  • Cloud Cost Avo­id­ance: Ein­spa­run­gen durch Opti­mie­run­gen.
  • Unit Eco­no­mics: Kos­ten pro genutz­ter Ein­heit (z. B. GB Spei­cher).

Automatisierung von Prozessen

Durch Auto­ma­ti­sie­rung kön­nen Cloud-Kos­ten effi­zi­en­ter gesteu­ert wer­den. Bei­spie­le sind:

  • Auto­ma­ti­sches Abschal­ten unge­nutz­ter Res­sour­cen
  • Auto­ma­ti­sches Ska­lie­ren nach Bedarf

Langfristige Strategie: Kontinuierliche Optimierung

Die Ein­füh­rung von Fin­Ops endet nicht mit der Imple­men­tie­rung. Es han­delt sich um einen ite­ra­ti­ven Pro­zess, der regel­mä­ßi­ge Anpas­sun­gen und Lern­schlei­fen erfor­dert:

  • Regel­mä­ßi­ge Reviews: Kos­ten­be­rich­te und Bud­gets regel­mä­ßig über­prü­fen.
  • Wei­ter­bil­dung: Teams kon­ti­nu­ier­lich in Azu­re und Fin­Ops schu­len.
  • Feed­back ein­ho­len: Erfah­run­gen der Teams nut­zen, um Pro­zes­se zu ver­bes­sern.

Fazit

Der Wech­sel von einer On-Pre­mi­ses-Infra­struk­tur zu einer hybri­den Umge­bung mit Azu­re eröff­net zahl­rei­che Chan­cen, die jedoch nur mit einer kla­ren Fin­Ops-Stra­te­gie voll aus­ge­schöpft wer­den kön­nen. Unter­neh­men müs­sen Trans­pa­renz, Zusam­men­ar­beit und Opti­mie­rung in den Mit­tel­punkt stel­len, um ihre IT-Bud­gets effek­tiv zu nut­zen.

Ein gut imple­men­tier­tes Fin­Ops-Frame­work hilft nicht nur, Kos­ten zu sen­ken, son­dern stellt auch sicher, dass IT-Inves­ti­tio­nen maxi­ma­len geschäft­li­chen Mehr­wert lie­fern.

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